"Ich heiße Dana und dein vater trägt den Namen Chris. Deshalb lautet dein voller Name eigentlich auch Christopher Chace Crawford. Jedoch hat sich daraus irgendwie immer nur Chace entwickelt." Erklärte sie ihm dann liebevoll lächelnd und versuchte etwas ihre Unsicherheit zu verbergen. Wie sollte sie auch wissen, wie sie sich verhalten sollte? Da saß ihr tot geglaubter Sohn vor ihr und konnte sich an nichts erinnern. Das war schon nicht einfach. "Hmm naja also du warst schon immer sehr aufgeweckt und lebendig. Kein wirkliches Kind von Trauer. Es war recht schwer dir anzusehen wie du dich fühlst. Selbst für mich. Leighton schien immer irgendwie ein Gespür dafür zu haben ob es dir gut ging oder nicht, aber sonst hast du selten über deine Probleme geredet. Zumindest nicht mit deinen Eltern, aber das ist wahrscheinlich normal. Und Hobbies..hmm du hast als Kind immer schon gerne gezeichnet und hast dich irgendwann dazu entschieden Architekt zu werden. Ausserdem warst du ein kleiner Sportfanatiker. Jeden Morgen ging es raus zum joggen. Ohne hattest du es kaum ausgehalten." Sie kicherte leise als sie sich daran zurück erinnerte. "Naja, ich kann dir nicht sagen wer du bist. Das alles wird imernoch irgendwo in dir stecken. Aber was ich weiss, ist dass du immer für jeden versucht hast da zu sein und dass du ein wahnsinnig liebenswerter junger Mann geworden bist. Wir waren immer sehr stolz auf dich."
Ich hörte ihr ruhig zu und fasste mir dabei an den Kopf. Das war eine ganze Menge. Immerhin erklärte sich dadurch warum ich so gerne zeichnete. "Architekt? Mhm..", murmelte ich vor mich hin. Gut das mit dem Joggen war auch heute noch so und klar für andere da zu sein auch. Trotzdem war es komisch all das zu hören. Als ob es nicht um mich, sondern um jemand anderes ging. "Sag mal.. woher kenne ich eigentlich Leighton?", fragte ich dann.
Sie merkte, dass das komisch für ihn war. Klar, etwas über sich selbst zu hören, war ja auch irgendwie merkwürdig. Vorallem wenn man sich gar nicht daran erinnerte. "Naja, nur weil du damals unbedingt Architekt werden wolltest, muss das ja heute nicht immernoch so sein. Mir war nur immer wichtig, dass du später etwas machst was dir Spaß macht und daran hat sich nichts geändert." Sie lächelte ihn liebevoll an und schaute dann überrascht, als er sie nach Leighton gefragt hatte. "Hat sie dir denn nichts erzählt?" Fragte sie verwundert und trank noch einen Schluck. "Ihr kennt..oder kanntet euch schon seit ihr ganz klein wart, da unsere Familien schon lange Zeit befreundet sind. Ihr wart wie Bruder und Schwester. naja, zumindest bis ihr euch dann irgednwann verliebt hattet und zusammen kamt. Ich weiss, ihr hattet eine kleine Zeit wo es krieselte, aber das hatte sich ja wieder gelegt. Ihr wart so gar verlobt, bzw so gut wie verheiratet. Ich dachte das hätte sie dir erzählt. Hmm.." Erzählte sie dann und sah kurz raus zu mir und stellte ihr Glas auf dem kleinen Tisch ab, sah dann aber wieder zu Chace.
"Hm naja. Ich weiß nicht. Zeichnen tu ich immer noch gerne. So ist das nicht. War ich denn gut?", fragte ich und war nun doch etwas neugierig. Als sie mir dann von Leighton und mir erzählte, hörte ich aufmerksam zu Das war dann doch etwas zu heftig. Ich war verlobt gewesen? Warum hatte sie mir nichts gesagt? Ich stand auf. "Ich euhm. Ich muss mal kurz an die frische Luft.", sagte ich schnell. Mein Kopf platzte gleich. Ich musste das alles ersteinmal verdauen. Ich schnappte meine Jacke und lief raus.
"Du warst so gar sehr gut. In deinem alten Zimmer findest du sicher noch einige deine alten zeichnungen." Antwortete sie noch bevor er verschwand. Ob sie das wohl doch besser hätte verheimlichen sollen? Seufzend blieb sie sitzen und sah Chace noch nach. Normaler Weise wäre sie ja hinterher gestürmt, aber sie wollte ihn auch nicht bedrängen. Also entschloss sie sich eben zu warten. Wenn er überhaupt zurück kommen würde. Ich für meinen Teil hatte von all dem nichts mitbekommen. Mittlerweile hatte ich meine Kopfhörer in den Ohren und hörte etwas Musik um runter zu kommen.
Ich lief nach draußen und setzte mich erstmal auf die Stufen vor der riesigen Villa. Vielleicht hätte ich noch nicht herkommen sollen. Aber immerhin wusste meine Mutter nun das ich lebte. Aber warum hatte Leighton kein Wort gesagt? Seltsam. Ich lehnte mich gegen die Haustür und schloss für ein paar Augenblicke die Augen, um über alles nachzudenken.
Nach einer Weile beschloss ich mal zu sehen ob alles in ordnung war bei den beiden, stand auf und packte meinen IPod wieder weg während ich langsam zurück ins haus lief. Als ich sah, dass seine Mutter alleine da saß, war ich doch relativ irritiert. "ist was passiert?" Fragte ich verwirrt und blieb mitten im Raum stehen. " Er wollte kurz frische Luft schnappen. Sag mal.. warum hast du ihm eigentlich nicht erzählt, dass ihr verlobt wart? Er hat doch ein Recht darauf sowas zu wissen." Okay, so langsam verstand ich einiges. Zumindest warum er abgehauen war. Vielleicht hätte ich doch nicht mitkommen sollen. In mir machte sich ein ziemlich übles Gefühl breit. "Ach..nicht so wichtig.." murmelte ich. War es wirklich so furchtbar für ihn zu wissen, dass wir mal verlobt waren? naja, sowas hatte ich mir fast schon gedacht. Aber sie hatte ja recht.. es war nicht fair gewesen ihm nichts zu sagen. "Ich..geh glaub ich mal besser.." Meinte ich dann und lief raus. dabei fiel mir ein.. dass ich Chace nicht mal aus dem Weg gehen konnte. Meine Taschen lagen noch in seinem Auto. na toll.. Dann würde ich eben draußen auf ihn warten. Ich öffnete also die Tür und ging gerade raus als ich Chace dort sitzen sah. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte. "Ich..ehm..meine Taschen sind noch bei dir im Auto.." Murmelte ich kaum hörbar zu ihm und sah auf die Stufen unter mir.
Ich saß da und hatte meinen Kopf auf meinen Ellenbogen gestützt. Das alles musste ich erst einmal verdauen. Ich war verlobt und sie dachte nicht mal dran es mir zu sagen? Vielleicht war sie ja auch froh, dass ich mich daran nicht mehr erinnern konnte. Wer weiß. Als ich sie kommen hörte stand ich dann auf. "Ich kann dich auch nach Hause fahren wenn du willst.", sagt ich dann.
Okay, also kein warum? Kein gar nichts. Vielleicht wollte er es auch gar nicht wissen. Das wars dann wohl endgültig. "N-nein..nicht nötig. Deine Mutter wartet auch und macht sich Sorgen.." Meinte ich und versuchte ihn so gut es eben ging an zu lächeln. Bestimmt hasste er mich dafür, dass ich ihm nichts gesagt hatte oder dachte sonst was von mir. "Ich hoffe..du kannst mir irgendwann verzeihen, dass ich nichts gesagt hab.." Murmelte ich dann entschuldigend und sah wieder auf den Boden.
"Mhm okay.", murmelte ich und lief dann zum Auto rüber. Ich schloss es auf und öffnete die Tür, holte ihre Taschen raus und gab sie ihr dann. "Ist schon okay", sagte ich dann. "Ich frag mich nur warum okay? Ich muss ja früher einiges falsch gemacht haben.", fügte ich noch kopfschüttelnd hinzu, vergrub meine Hände in den Hosentaschen und lied dann die Treppe wieder hoch zum Haus.
Ich nahm dann meine Taschen und wollte ihm eigentlich eine Erklärung dazu abgeben aber anscheiend wollte er gar keine hören. Okay, autsch. Das tat weh. Geknickt snekte ich den Blick, atmete dann einmal tief durch um nicht das heulen an zu fangen und machte mich dann einfach auf den Weg nach hause. Immerhin wartete eine ganze Menge Arbeit auf mich.
Vielleicht war ich etwas zu hart zu ihr. Aber ich war irgendwie enttäuscht. Ich ging dann wieder rein und machte mich auf die Suche nach dem Wohnzimmer. Das Haus war wirklich riesig. Alles sah fein eingerichtet aus. Das alles musste ein Vermögen gekostet haben. Ich fand dann schließlich das Wohnzimmer und sah dann rüber zu meiner Mutter, die immernoch auf dem Sofa saß.
Sie hörte Chace natürlich zurück kommen und sah dann zu ihm. Er sah irgendwie fertig aus. "Na, was geht dir im Kopf rum? Irgendwas beschäftigt dich doch, das sehe ich." Versuchte sie ihn aus der Reserve zu locken. Sie konnte sich vorstellen, dass er sehr einsam sein musste. Nur zu nah wollte sie ihm auch nicht kommen. Es war wohl für alle schwierig damit um zu gehen.
"Ich weiß nicht..", gestand ich und setzt mich dann wieder zu ihr. "Ich verstehe nur nicht warum sie mir nichts gesagt hatte. Hatten wir oft Streit?" fragte ich dann und legte meine Hände in den Schoß.
Sie war erleichtert dass er sich doch ein wenig zögerlich anvertraute. "nein, ganz und gar nicht. Ich weiss auch nicht, warum sie nichts gesagt hat aber warum gehst du nicht einfach zu ihr und fragst sie selbst danach? Sie wird dir schon erklären, warum sie es für besser hielt nichts zu sagen. Alles was ich dir sagen kann ist, dass sie dich wirklich sehr geliebt hat und immernoch tut, da bin ich mir sicher. Sie fühlt sich sicher auch total hilflos und ist verwirrt, hm? Ich denke ihr braucht euch im Moment gegenseitig. Auch wenn das merkwürdig klingt." Sie nahms eine Hände in ihre und sah ihn lächelnd an.