"Ich weiß nicht.." sagte ich und sah runter. "Das alles ist ein wenig zu viel im Moment. Bis vor kurzem wusste ich noch nicht einmal wie ich heiße. Noch wer meinte Eltern sind. Ich hatte niemanden Alles was ich wusste war das ich einen Unfall hatte und keinen Ausweis bei mir trug. Ich habe ein Jahr damit verbracht zu versuchen mir ein Leben aufzubauen. Und jetzt das alles.." ich rieb mir wieder leicht die Schläfen.
"Natürlich ist es das, aber das ist es für alle die dir nahe standen bzw stehen doch auch. Nur wird es doch langsam Zeit nach vorne zu schauen oder nicht? Jetzt weisst du, wie du heisst und wer deine Eltern sind. Du hast ein Jahr lang darauf warten müssen und jetzt geht es zu schnell?" fragte sie und versuchte ihm damit etwas klar zu machen. Ob er es begreifen würde stand zwar in den Sternen, aber versuchen konnte man es ja. Sie verstand ihn ja. Wirklich. Klar, war das schwierig für ihn und alles sehr verwirrend, aber es war doch gut wenn er endlich etwas Licht in seine Vergangenheit bringen konnte.
"Aber was ist wenn ich das alles so gar nicht will?" fragte ich und stand dann auf. "Ich kann nicht einfach so tun als ob nie was gewesen wäre. Ich hab neue Freunde gefunden. Ich hab einen ganz anderen Lebensstil als früher. Alles was ich erwarten kann ist, dass andere verstehen und vorallem mir nichts verheimlichen geschweige mich anlügen. Vielleicht ist das in ihrer Welt so aber so was kann ich nicht gebrauchen."
Sie seufzte und nickte. "Gut, wenn du das so siehst.. dann sei wenigstens so fair und sag ihr das. Denn sonst wird sie dich nie los lassen können. Das hat sie nie. Ich bin mir sicher, sie hat sich was dabei gedacht als sie dir das verschwiegen hat. Aber wenn du es nicht hören willst und nichts mehr von deinem alten Leben wissen willst, dann sollte sie das von dir hören. Ich verstehe das. Ich weiss auch, dass ich in deinen Augen nicht deine Mutter bin sondern irgendeine Fremde die du mal Mutter genannt hast. Aber ich kann nur für dich hoffen, dass du das nicht irgendwann bereust. Dein leben, deine Entscheidungen, Chace oder wie immer du genannt werden willst. So war es immer und so wird es immer sein. Trotzdem sei dir sicher, dass unsere Tür immer für dich offen stehen wird. Immerhin war das mal dein Zuhause." Sie stand dann auch auf und merkte, dass es keinen Sinn hatte weiter mit ihm zu reden. Er wollte anscheinend niemanden aus seiner Vergangenheit in sein leben lassen, also musste sie das akzeptieren. "Pass bitte einfach auf dich auf." Mit diesen Worten drehte sie sich dann weg und verschwand nach oben.
"Siehst du das ist genau das was ich meine. Ich krieg immer mehr das Gefühl, dass es bei der ganzen Sache nicht ein Fünkchen um mich geht, sondern nur um sie. Sie die arme, die es unendlich schwer hat. Wie schwer es für alle andern ist. Aber wie es mir wirklich geht scheint hier niemanden zu interessieren. Ich werd hier aus meinem Leben gerissen und alles worum ihr euch Sorgen macht ist das sie mich nicht loslassen kann? Das ich fair sein muss? Sie hält es nichtmal für nötig mir die Wahrheit zu sagen. Und das ist fair von ihr oder was?" Nun war ich doch etwas sauer. In so eine Welt wollte ich gar nicht hineingehören. Als sie weg war machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und stieg ein.