Home » Crawford Villa

Ich sah während der Fahrt kurz zu ihr rüber.
"Bist du nervös oder so?", fragte ich
und musste schmunzeln.
Ich fuhr zu der angegebenden Adresse und hielt
am Straßenrand an.
Ich sah zu dem riesen Haus hoch vor dem ich stand
und sah dann wieder auf den Zettel.
"Bist du sicher dass du mir die richtige Adresse gegeben hast?",
fragte ich verwundert.

Ich fühlte mich ziemlich ertappt als er das fragte. Merkte man das?
"Öhm..ich..nein! Warum sollte ich nervös sein..?"
Das fragte ich mich zwar schon selbst, aber auch egal. Ich hoffte
nur seine Eltern würden nichts ausplaudern von wegen Verlobung und
so weiter.
Als er dann hielt und so ein wenig irritiert wirkte musste ich mein lachen
unterdrückn. Klar, er hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass
seine Eltern, so wie eigentlich auch er, reich waren.
"Wir sind hier gold richtig! Na los."
Meinte ich lächelnd und stieg langsam aus. Er wollte jetzt ja wohl keinen
Rückzieher machen oder?

Ich lachte leise und stellte dann den Motor ab.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass meine Eltern in so
einem großen Haus leben sollten.
"Mhm.." machte ich nur nachdenklich,
schnallte mich ab und stieg dann aus.
Ich ging ums Auto rum und öffnete ihr dann die Tür,
bevor ich wieder zu dem großen Haus hoch sah.
Was sollte ich machen?
Rein gehen und sagen:
'Hey ich hab keine Ahnung wer ihr seid aber
ihr seid doch meine Eltern oder?'

Okay. er war anscheinend echt nervös. War vielleicht ganz gut, dass ich
mit gekommen war. Aber auch für mich war es komisch. Ich war schon sehr
lange nicht mehr hier gewesen.
Ich nahm dann einfach seine Hand und sah ihn aufmunternd an.
"Komm, lass uns klingeln. Ich bin ja dabei."
Meinte ich ruhig und zog ihn dann einfach mit mir bis vor die Haustür.
Hoffentlich waren sie überhaupt da. Aber normaler weise schon. Zumindest
seine Mutter müsste ja da sein.
Vor der Tür blieb ich dann stehen und sah nochmal zu Chace.
"Tiief durch atmen."
Ein leichtes Grinsen konnte ich mir dabei nicht verkneifen.

Ich nickte nur und steckte meine andere Hand in die
Hosentasche während ich mich von ihr miziehen ließ.
Noch immer sah ich leicht überrascht zu
der riesen Villa hoch.
Ich tat was sie sagte und atmete noch einmal tief durch,
bevor ich auf den Knopf drückte.
"Sind sie wenigstens nett?" fragte ich
und sah kurz zu ihr runter.

"Nein, sie sind totale Monster."
Scherzte ich und schüttelte den Kopf. Er sollte sich ein eigenes
Bild über seine Eltern machen.
Kurze Zeit nachdem er geklingelt hatte öffnete auch schon jemand die
Tür. Es war aber keiner aus der Familie sondern das Hausmädchen.
Sie arbeitete schon seit vielen Jahren bei den Crawfords und schien wohl
überrascht zu sein mich zu sehen. Aber als sie Chace sah, dachte ich die
Arme kippt gleich um.
"Ehm. hi. Sind mr. und/oder mrs. Crawford da?"
Fragte ich während sie immernoch Chace fassungslos anstarrte. Sie nickte nur,
ließ uns beide rein. Sie führte uns in das riesen Wohnzimmer, bat uns,
dass wir uns setzen und meinte wir sollen hier einen Augenblick warten.
Dann ging sie auch schon davon und schien immernoch ganz aufgelöst.
Ich setzte mich dann einfach auf eines der großen Sofas und sah zu Chace.
"Alles okay?"
Fragte ich etwas besorgt.

"Haha. Sehr witzig.", sagte ich leicht angespannt
und sah dann zu dem Mädchen, dass uns
die Tür aufmachte und mich anstarrte.
Anscheinend arbeitete sie hier und
dachte wie alle anderen, dass ich tot sei.
Sie sagte nicht viel und führte uns in einen riesigen Raum.
Als wir durch den Flur gingen sah ich mich ein wenig um
und versuchte irgendetwas wiederzuerkenn,
bekam aber nur wieder Kopfschmerzen.
Ich setzt mich dann auch auf das große Sofa
und sah mich weiter im Raum um,
als das Mädchen rausflitzte.

Er war so still, aber das war auch verständlich. Ich rieb ihm
einfach ein bisschen den Rücken solange wir warteten. Ich wollte
ihn einfach etwas beruhigen.
Nach einer Weile wurde aber auch ich angespannt und stand auf.
Nervös lief ich im Raum auf und ab und sah mir dann ein paar alte
Fotos an die am Kamin standen.
Plötzlich hörte ich dann Schritte und seine Mutter kam freudig auf mich
zu gelaufen.
"Leighton! mein Gott, was machst du denn hier? Du warst ja ewig nicht mehr da."
Begrüßte sie mich und umarmte mich herzlich. Ich erwiederte zögernd
und sah dann zu Chace.
"Ja, lange her, aber ich bin..ehrlich gesagt nicht wegen mir hier."
Chace hatte sie wohl noch gar nicht gesehen, denn als sie ihn sah, wurde sie
ganz blass um die Nase rum. Sie musterte Chace von oben bis unten und
lief langsam auf ihn zu, immernoch völlig geschockt.

Ich trommelte mir leicht auf den Oberschenkel.
Kam jetzt noch jemand oder..?
Ich stand langsam auf, um mich
etwas besser umzusehen.
Überall standen Fotos von Leuten.
Unter anderem auch mir.
Ich nahm eins hoch und betrachtete es genauer.
Schon komisch...
Als ich jemanden kommen hörte, stellte ich es langsam wieder hin
und sah zu der Frau rüber, die Leighton umarmte,
bevor sie mich bemerkte.
Ich sah sie leicht verwirrt an, bis
sie langsam auf mich zukam und
auf einmal ganz blass aussah.
"Euhm hey..", sagte ich leise,
als sie plötzlich nach hinten kippte.
Schnell ging ich zu ihr rüber
und fing sie gerade noch rechtzeitig auf.
"Mam? Hören Sie mich?"

Ich ließ die beiden erst mal und hielt mich brav im Hintergrund. Ich
war mir sicher, das war ein ganz schöner Schock für sie. War es für mich ja auch
gewesen als ich ihm begegnete.
Als sie dann allerdings plötzlich nach hinten kippte entfuhr mir ausversehen
ein kleiner, schriller Schrei, aber zum Glück fing Chace sie noch auf.
Richtig bewusstlos war sie zum Glück nicht, denn sie kam langsam wieder
zu sich und fasste sich an den Kopf.
"J-ja.. alles okay.."
Sie richtete sich langsam wieder auf und sah Chace wieder an.
"C-Chace..?"
Fragte sie verunsichert und legte ihre Hände an seine Wangen. Nun betrachtete
sie ihn genauer und sah ihm genau in die Augen.
"Ja.. du bist es..."
Stellte sie fest und war immernoch fassungslos.
"Aber wie ist das überhaupt....möglich?"
Fragte sie sich und man konnte richtig beobachten wie ihr langsam 2 Tränen über die
Wangen rollten. Nachdem sie nach einigen Minuten langsam realisierte, dass ihr
Sohn lebte nahm sie ihn ganz fest in den Arm und drückte ihn an sich.
"Ich kann das nicht glauben..du lebst! Mein Sohn lebt.."

Ich sah sie besorgt an.
War dann aber erleichtert als sie wieder
zu sich kam.
Das war wahrscheinlich zu viel für
sie gewesen.
Ich half ihr rüber zum Sofa.
"Können wir irgendwie ein Glas Wasser für sie kriegen?",
fragte ich und sah kurz rüber zu Leighton
und dann wieder zu der Frau die angeblich
meine Mutter war.
Ich nickte langsam als sie meinen Namen sagte.
Komisch plötzlich einen anderen Namen zu haben.
"Ich.. weiß es nicht.." konnte ich auf ihre Frage hin
nur antworten.
Ich erinnerte mich an gar nichts mehr.
Und den Unfall hatte ich auch nur sehr verschwommen vor Augen.
Anscheinend entschied sich mein Gehirn dafür
dass es besser war sich an nichts zu erinnern.

Ich war froh, dass sie wieder zu sich gekommen war und sie hatte ihn genauso erkannt
wie ich,a lso war ich nicht verrückt oder sowas. Als er nach einem Glas Wasser
für seine Mutter fragte, nickte ich nur stumm und lief in die Küche.
Ich kannte mich hier ja nun aus. Also ging ich einfach an den Kühlschrank und holte eine Flasche
Wasser raus. Dann nahm ich ein Glas aus dem Schrank, goss es voll, stellte die Flasche Wasser
zurück und ging mit dem Glas dann zurück ins Wohnzimmer wo ich ihr es in die hand drückte.
Nun setzte ich mich zu den beiden und wollte etwas Starthilfe geben.
"Ich hab ihn vorgestern rein zufällig im Park getroffen. Er erinnert sich an nichts mehr und
hatte einen Unfall genau an dem Tag.. du weisst welchen ich meine.."
Erklärte ich dann. Sie sah kurz zu mir und dann wieder zu Chace.
"Verstehe.. Tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin, mein Junge. Ich kann es einfach
noch nicht fassen."

Ich wartete bis Leighton zurückkam
und ihr das Wasser gab.
Sie sollte sich ersteinmal beruhigen.
Ich schüttelte nur den Kopf als
sie sich entschuldigte.
"Sie müssen sich nicht entschuldigen.
Ich kann sie ja verstehen.
Das.. ganze ist nur ein wenig zu viel im Moment.", gab ich zu
und atmete einmal tief durch.

"Ich glaube das ist ein bisschen viel für uns alle."
Antwortete sie einfühlsam und sah kurz zu mir und dann wieder zu Chace.
"Ich lass euch beide mal ein bisschen allein."
Meinte ich dann, stand wieder auf und ging raus in den Garten.
Auch ich musste irgendwie erst mal tief durch atmen. Ich setzte mich an den
Pool und dachte ein wenig nach.
"Hast du denn irgednwelche Fragen..oder iregdnwas?"
Fragte sie ihn dann und trank noch einen Schluck von ihrem Wasser.

Ich nickte kurz, als Leighton rausging
und setzte mich dann zu meiner Mutter.
"Ich habe viele Fragen..
Ich weiß ja nichteinmal wie Sie.. ich meine
wie du heißt..", sagte ich ruhig.
Das ganze musste sie sicher verletzen..
Wenn sich der eigene Sohn nicht an einen erinnerte.
Ich brauchte einen Moment um meine
Gedanken zu Ordnen bevor ich fragte.
"Wie war ich eigentlich so?
Charaktermäßig.. Hatte ich Hobbies?
Ich kann mich an gar nichts erinnern.."