"Ja, ich weiss. Nur.. sie sind nicht besonders gut darin das zu zeigen. Aber ich verstehe was du mir sagen willst." Als er dann in seiner Hosentasche nach etwas zu suchen schien sah ich wieder zu ihm rüber. Vielleicht würde ich ja einige der leute kennen oder so, dann könnte ich ihm wenigstens helfen. Als er mir das Foto zeigte nahm ich es und starrte regelrecht drauf. Das Foto hatte ich damals gemacht, deswegen war ich auch nicht drauf, aber konte das überhaupt möglich sein? Nun fing mein Herz doch wieder an zu rasen und tausende Gedanken fuhren durch meinen Kopf. "War dein Unfall am 07.07.2011?" Fragte ich total erstarrt und sah immernoch wie gebannt auf das Foto.
"Sei nicht so hart zu ihnen. Frag deine Mum einfach mal ob ihr was zusammen machen wollt oder so", schlug ich vor. Als sie auf das Foto starrte beobachtete ich sie. "Kennst du die Leute?", fragte ich dan als ich ihren Gesichtsausdruck sah. Bei ihrer Frage dachte ich kurz nach. "Ja ich glaube das dürfte hinkommen. Wieso?"
"Weisst du..deinen Namen noch?" Fragte ich verunsichert und gab ihm das Foto zurück. Klar kannte ich die Leute. Jeden einzelnen davon. Immerhin waren das mal meine Freunde bzw unsere. Naja, und meine Schwester. Ich versuchte mir so gut ich konnte keine Hoffnungen zu machen. Aber was wenn er das wirklich war? Was wäre dann? Oh Gott ich war völlig verwirrt. Ich brauchte einfach nur eine Antwort auf diese Frage. Auch wenn ich das Gefühl hatte ich würde gerade Jahre hier sitzen und warten.
Ich sah sie an und schüttelte den Kopf. "Ich weiß gar nichts mehr.. Rein gar nichts. Ich kann dir nicht sagen wie ich heiße noch wo ich geboren wurde. Ich weiß nicht einmal wie meine Eltern aussehen.." gab ich zu und steckte langsam das Foto zurück in die Tasche. "Wieso? Wer sind die Leute auf dem Bild? Hast du Kontakt zu ihnen?" fragte ich. Vielleicht konnte ich ja so endlich herausfinden wer die Leute waren. Wer ICH war. Vielleicht hatten all die Monate Ungewissheit endlich ein Ende.
"Ich... ja tu ich. Ich war mal mit ihnen befreundet und die große, blonde ist meine Schwester. Ich hab das Foto damals..auf einer Geburtstagsparty gemacht.." gestand ich immernoch recht fassungslos. "Aber..du musst doch noch irgendwas anderes bei dir gehabt haben als ein Foto. Einen Ausweis oder irgendwas. haben die Ärzte dir nichts gesagt?" Okay, ich wusste ich wurde gerade ziemlich aufdringlich, aber ich musste das einfach wissen. Obwohl mein Herz mir eigentlich schon regelrecht zuschrie dass er es war. Das wären sonst auch zu viele Zufälle. "Ich..." Stammelte ich und bekam Tränen in den Augen. Noch nie war ich so durcheinander wie jetzt. Vielleicht höchstens an dem Tag der mein schönster hätte werden sollen. "Ich glaub ich weiss...wer du bist.."
"Wirklich?" fragte ich schnell und wurde neugierig. "Kannst du mich ihnen vorstellen? Ich würde alles tun nur um rauszukriegen wer ich nun eigentlich bin.." gab ich zu schüttelte aber den Kopf. "Ich hatte nur meine Kleidung und dieses Foto welches in der untersten Tasche war bei mir.. die Ärzte wissen nichteinmal wer mich ins Krankenhaus gebracht hatte. Ich war gerade so durch gekommen." erzählte ich ihr. Ich sah sie mit großen Augen an als sie plötzlich anfing zu weinen und meinte, dass sie wüsste wer ich bin. "W-wirklich?" fragte ich.
Ich nickte nur d aich keinen Ton heraus bekam. Ich war mir ganz sicher. Doch erst einmal musste ich mich sammeln. Ich musste nachdenken. Am liebsten wäre ich ihm gerade überglücklich um den Hals gefallen, doch das ging nicht. Er musste nichts davon wissen, dass wir zusammen, so gar verlobt waren. Ich wollte keine Pflichtgefühle oder so in ihm wecken. Trotzdem war ich überglücklich zu wissen, dass er lebte. Nur so ganz begreifen konnte ich es noch nicht. Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. "Also.. wenn ich mich nicht irre..und da bin ich mir ziemlich sicher.. ist dein Name Chace Crawford. Ja ich bin mir..mehr als sicher. Und es hat keiner nach dir gesucht weil..alle dachten oder denken du wärst tot." Erklärte ich ihm mit zittriger Stimme, sah aber umher. Mein tagebuch packte ich noch schnell in meine Tasche da ich das vorhin vergessen hatte. "Wenn du willst..bring ich dich zum Haus deiner Eltern außer das geht dir zu schnell." Schlug ich vor und schluckte. Es kostete mich so viel Mühe mich zusammen zu reißen aber hier ging es nicht um mich sondern um ihn. Sollte er wenigstens seine Familie zurück bekommen.
Ich sah sie fassunglos an und setzt mich erstmal richtig hin. Jetzt machte auch alles Sinn.. Warum keiner nach mir gesucht hat. Warum niemand im Krankenhaus war. Alles.. Ich musste einmal kräftig schlucken und versuchen damit klar zu kommen. "Chace C-Crawford ja?" wiederholte ich zögerlich. Seit über einem Jahr versuchte ich nun herauszubekommen wer ich bin und jetzt? Auf einmal hatte ich einen Namen.. einen richtigen Namen. Eine Familie. Jemanden dem ich anscheinend sehr am Herzen lag. Doch gleichzeitig überkamen mich Schuldgefühle, da ich keine Ahnung hatte wer sie war.. Obwohl ich ihr so wichtig war. Ich nickte leicht. "Vielleicht.." murmelte ich. "Aber eins versteh ich nicht ganz.. wie konntet ihr glauben, dass ich tot sei.. Ihr habt nie meine Leiche gesehen.." fragte ich.
Okay er musste das anscheinend erstmal verarbeiten. Konnte ihm keiner übel nehmen. Also setzte ich mich wieder zu ihm und war bereit ihm jede seiner Fragen zu beantworten. Ich nickte als er seinen Namen wiederholte und lächelte ein wenig. "naja.. es gab eine Leiche, man hat nur nicht mehr sehr viel erkannt. Aber es war dein Auto und dein Ausweis also hat keiner wirklich daran gezweifelt.. Wer rechnet schon mit sowas?" Gestand ich auch wenn das nicht ganz richtig war, da ich schon gezweifelt hatte. Besonders am Anfang. Ich hatte niemandem geglaubt dass er tot sein sollte. Aber ich dachte immer das wäre nur weil ich es nicht wahr haben wollte oder sowas. "Deine Eltern werden sicher..überrascht sein aber froh dich zu sehen. Sie waren immer sehr stolz auf dich, du warst ihr kleiner Liebling. Gut nun hast du auch keine Geschwister, aber sie waren ganz schön fertig damals und ich glaub deine Mutter hat das auch heute immernoch nicht überwunden. Sie zeigt es nur nicht." Erzählte ich ihm dann, falls er Angst hatte ihnen zu begnen oder so. Verständlich wäre es ja.
"Mhm.. alles sehr merkwürdig.. Ich meine wär hätte was davon meinen Tod vorzutäuschen?" wollte ich wissen. Obwohl mir schon klar war das sie darauf keine Antwort wusste. Ich runzelte leicht die Stirn während ich ihr zuhörte. Also wurde ich wirklich geliebt.. Das alles war zu viel im Moment. Die Kopfschmerzen wurden wieder schlimmer, sodass ich mir mit beiden Händen an den Kopf fassen musste. Es fühlte sich so an als ob er jeden Moment zerspringen würde. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte ruhig zu bleiben.
"Ich weiss es nicht.. aber vielleicht war es auch nur..keine Ahnung." Murmelte ich nachdenklich. Ich wusste gerade gar nichts mehr außer dass ich unendlich froh war ihn lebendig zu sehen. Hoffentlich würde ich nicht jeden Moment aufwachen und feststellen, dass alles nur ein Traum war, so wie so oft schon. Als ich bemerkte dass er Schmerzen haben musste nahm ich ihn einfach in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. "Schon okay, versuch dich zu beruhigen. Versuch nicht dich zu erinnern, das bringt es jetzt nicht." Flüsterte ich hauchend an seinem Ohr und fing an unser damaliges Lied zu summen. Ich wusste nicht wieso, es kam einfach über mich ohne dass ich darüber nach dachte. Ich wollte ihn nur irgendwie beruhigen. Ich konnte ja verstehen, dass das gerade zu viel für ihn war. Das wars elbst für mich schon und ich wusste noch alles.
Ich nickte nur leicht. Ich wollte gerade an gar nichts denken.. hauptsache diese Schmerzen gingen weg. Ein paar mal atmete ich tief ein und ließ sie mich einfach umarmen. Das Lied kam mir irgendwie vertraut vor aber ich wollte nicht versuchen großartig darüber nachzudenken. Ich schloss für eine Weile die Augen und beruhigte mich langsam. Kurz danach stand ich langsam auf und hielt ihr meine Hand hin. "Lass uns was essen oder trinken gehen.", schlug ich vor. "Ich brauch etwas Ablenkung. Ich muss das alles erstmal sacken lassen."
Ich merkte wie er sich langsam wieder zu beruhigen schien und wurde selbst komischer Weise auch ganz ruhig. Das war das erste Mal, dass ich ihm wieder so nahe sein durfte. Dem mann den ich liebte und von dem ich ein Jahr lang dachte er wäre tot. Vielleicht kam es mir deswegen so vor als wäre die Zeit plötzlich stehen geblieben. Als er dann aufstand und mir seine Hand hin hielt sah ich ihn erst verwirrt an, nickt dann aber, nahm seine hand und stand ebenfalls auf. Ich war schon überrascht, dass er jetzt nicht allein sein wollte und dann noch ausgerechnet mich dabei haben wollte. "Ich kenne ein gutes Restaurant ganz in der Nähe." meinte ich lächelnd, atmete tief durch und lief dann mit ihm zu dem Restaurant welches ich meinte.
Ich entschied mich zum Strand zu gehen. Es war ein schöner, richtig warmer sonniger Tag. Ich fragte mich, ob ich einen meiner Freunde hier treffen würde. Normalerweise waren wir bei solchem Wetter sehr oft hier. Ich zog meine Sandalen aus und nahm sie in die Hand. Meine Fuße berührten den warmen Sand und ich gin in richtung Wasser. Der Wind wehte mir meine langen Haare ins Gesicht und ich konnte kaum etwas sehen. Meine Haare glatt streichend ging ich weiter in Richtung Wasser.
Wir liefen dann gemuentlich zum Park. Als wir dort ankamen, fing Elvis an zuziehen. Ich machte ihn los und lies ihn durch den Park rennen. Er musste sich ja auch mal austoben. Ich nahm Nicoles Hand in meine, verschrenkte unsere Finger und lief mit ihr langsam den Weg entlang. Es war schoen einfach mal auszuspannen.